4.1.5 Bergamo
26.4.24
Ich habe dieses Kapitel mehrfach überarbeitet und versucht, Erklärungen für so manches zu finden, das für mich im Nachhinein nicht nachvollziehbar war. Ich denke, wir können als gegeben ansehen, dass die Berichterstattung über die Geschehnisse in Bergamo zu einem Fanal wurde. Das, was uns von Bergamo berichtet wurde, hat die Richtung der darauf folgenden Entscheidungen wesentlich geprägt. In diesem Kapitel schreibe ich über sehr viele persönliche Eindrücke. Ob diese richtig sind oder sein könnten, darüber würde ich gerne diskutieren.
Die Situation in Italien vor dem 18./19. 3.2020 Seit dem 15.2.2020 versuchte der italienische Staat der Ausbreitung von Corona massiv entgegen wirken, u.a. beendete er den Karneval in Venedig vorzeitig, um dadurch eine weitere Ausbreitung zu verhindern. In den folgenden Tagen häuften sich die Nachrichten über Infektionen und Todesfälle in Italien. Dann wurden Städte in Norditalien abgeriegelt, trotzdem verbreitete sich das Virus weiter.
Und doch konnten diese Maßnahmen die Ausweitung der Covid-19 Infektionen nicht eindämmen. Viele Menschen schienen trotz der staatlichen Maßnahmen noch sorglos zu sein. Während einige benachbarte Regionen von Bergamo schon Ende Februar als „rote Zonen“ abgeriegelt wurden, bliebt die Region Bergamo von solch rigiden Maßnahmen verschont. War eine der Gründe, dass dort wichtige Industriebetriebe beheimatet sind? War es für den Ausbruch der Infektionen im Bergamo von wesentlicher Bedeutung, dass in dieser Region viele chinesische Arbeiter in einer Art Schattenwirtschaft beschäftigt sein sollen?
Die Nacht vom 18. auf den 19. März 2020 in Bergamo Am Morgen des 19.3. sah ich in der Online-Ausgabe einer Tageszeitung ein Foto von Armeelastern, die im Konvoi dicht hintereinander eine Straße entlang fuhren. Laut den Bildunterschriften transportierten sie die an Corona verstorbenen Patienten zu verschiedenen Krematorien. Das Foto zeigte nur einen Ausschnitt der Fahrzeugkolonne. Man konnte es nicht erkennen, aber es mussten viele Laster sein, die durch das nächtliche Bergamo über eine offensichtlich menschenleere Straße fuhren. Bei dem Foto stellte sich zwangsläufig die Frage: Wie viele Laster waren das? Wie viele Tote transportierten sie zu den Krematorien? Waren das die Toten des letzten Tages oder der letzten Tage? Gab es schon zuvor solche Transporte? Wie viele Einwohner hat Bergamo? Ich empfand dieses Foto, das die Ausmaße der Pandemie zu zeigen schien, als sehr bedrückend. Der Konvoi wirkte auf mich wie ein Trauerzug, der von Mitmenschen unbemerkt durch eine menschleere Straße seinem Ziel entgegen fuhr. Laut dem Bericht überführte die Armee die Särge der an Corona verstorbenen Patienten zu verschiedenen Krematorien. Wenn der Bestimmungsort für die Einäscherung verschiedene Krematorien waren, warum schienen alle bei der Beladung aufeinander gewartet zu haben statt verschiedene Straßen zu benutzen und statt dessen im Konvoi zu fahren? Gab es an den Vortagen schon solchen Leichentransporte oder war das der erste? Alle im Internet zu lesenden Zeitungen und die Printmedien brachten dieses Horrorszenario. So viele Menschen schienen an diesem Virus verstorben zu sein, dass sie mit Lastwagen abtransportiert werden mussten. Ich empfand diesen Transport als würdelos gegenüber den Toten aber von Seiten der Verantwortlichen auch als einzige Möglichkeit – wie hätten sie anders auf die Infektionslage reagieren sollen, bei der offensichtlichen Vielzahl an Verstorbenen. Es entsprach dem Umgang mit Toten während Kriegszeiten. Das Virus schien die Menschen so schnell hinweg zu raffen, dass die Krematorium der Stadt überlastet waren. Am 19.3 haben meine Frau und ich, wie wahrscheinlich die Allermeisten, abends alle Sendungen gesehen, die Corona zum Thema hatten: Brennpunkte, Sondersendungen. An den nachfolgenden Tagen prasselten eine Vielzahl an verstörenden und sorgenbereitenden Meldungen auf wahrscheinlich jeden von uns ein. Wir hörten und lasen, dass in Bergamo die Sirenen der Krankenwagen von morgens bis abends ununterbrochen zu hören wären, die Rettungs-sanitäterInnen heillos überfordert wären, die Ausrüstung zu Ende gehe, die ÄrzteInnen entscheiden müssten, welche Patienten sie behandeln und welche sie sterben lassen mussten. Erstmals werden viele von uns den Begriff „Triage“ kennen gelernt haben. Es waren Gesprächsrunden im Fernsehen, die einen ratlos machten. War vieles von dem was noch vor ein paar Tagen als wissenschaftlich gesichert galt, widerlegt? Bei der Berichterstattung über diese Nacht, wurden Szenen gezeigt, in denen z.B. eine Sanitäterin? darüber berichtete, dass Rettungswagen mit Schwerstkranken keine Klinik fanden, die die schwer Erkrankten noch aufnehmen konnten, so dass manche Patienten laut dieser Rettungssanitäterin noch im Rettungswagen verstarben. Diese Sanitäterin berichtete, dass Menschen innerhalb von Stunden nach den ersten Symptome so schwer erkrankten, dass eine sofortige Einlieferung in ein Krankenhaus notwendig gewesen sei. Nach diesem Interview stellte sich zwangsläufig die Frage, wie schnell konnte es zu diesem finalen Stadium kommen. Ist es möglich, dass es nach einer Infektion innerhalb eines Tages zu einem solch schweres Stadium kommen kann? War das Virus so virulent. Wie lange war die Inkubationszeit (= die Zeit zwischen der Ansteckung und den ersten Symptomen). Nach dem was berichtet wurde, lag zwischen den ersten Krankheitssymptomen und dem Tod der Patienten nur eine kurze Zeitspanne. Aus heutiger Sicht (2024) gehe ich davon aus, das die Opfer der Pandemie bereits zu Hause oder in Alten- und Pflegeheimen Erkrankungssymptome gezeigt haben und sich ihr Zustand immer mehr verschlechterte bis eine Notfalleinweisung notwendig wurde. Im Nachhinein wurde die schon lange vorherrschende Lehre bestätigt, dass zwischen der Ansteckung bis zum Tod durch Covid-19 bei den meisten Patienten eine Zeitspanne von 16 bis 17 Tagen gelegen haben dürfte – außer bei immun-geschwächten Patienten bei denen die Abwehrkraft durch Covid-19 zusätzlich belastet wurde. Das Fernsehen zeigte Filmausschnitte aus dem Krankenhaus „Papst Johannes XXIII“, in denen Patienten zu sehen waren, die Bett hinter Bett in den Gängen untergebracht waren weil in den Krankenzimmern kein Platz mehr war. Dadurch dürften die Infektionsvorschriften kaum noch einzuhalten gewesen sein. Und das wiederum dürfte dazu geführt haben, dass mit Corona infizierte Patienten andere Patienten infiziert haben. Die Virenlast in den Räumen dieses Krankenhauses dürfte in vielen Bereichen so hoch gewesen sein, dass selbst das stärkste Immunsystem an seine Grenzen gekommen sein dürfte – was besonders für die immungeschwächten Patienten Folgen hatte. Das Klinikpersonal trug über der Klinikkleidung selbst zugeschnittene Plastiksäcke die kaum Schutz geboten haben dürfen. Den Menschen, die im Wissen um die Gefahr, trotzdem ihren Dienst verrichteten, gehört unser Respekt. Das Krankenhaus “Papst Johannes XXIII“ soll mit 1.000 Betten ein hochmodernes und das größte Krankenhaus in der Region sein. Hatten wir zuvor im Schlummerland gelebt? Trotz aller Epidemien und Pandemien (HIV)? Immer wieder wird uns stolz von den Einsätzen der Katastrophenschützer in anderen Ländern berichtet, die dort Leid zu lindern versuchen. Aber bei solchen Katastrophen wie Pandemien, die immer wieder kehren können, erscheinen wir hilflos, weil es an notwendigen Hilfsmaterialien mangelt – es fällt schwer zu verstehen warum keine Vorsorge getroffen wird. Haben wir aus Corona die Lehren gezogen und sind wir heute besser vorbereitet? Später las ich Berichte, dass viele Krankenhäuser in der Region die Aufnahme von Patienten verweigert hätten, die offensichtlich an Covid-19 erkrankt waren. Diese Kliniken hätten auf das Papst Johannes XXIII Krankenhaus verwiesen. In anderen Berichten las ich, dass für die mit Covid-19 infizierten ÄrzteInnen und Pflegkräfte kein Ersatz gefunden werden konnte. Die Kliniken in den angrenzenden Regionen sollen noch viele Betten frei gehabt haben, aber die Kliniken sollen sich geweigert haben Ärzte zu entsenden weil sie befürchteten, dass bei einem Ausbruch in ihrer Region dann Ärzte fehlen würden. Ich kann nicht beurteilen ob das stimmt.
Aus meiner subjektiven Sicht Fragen, die ich nicht zu beantworten weiß (nach dem, was ich als Begründung gelesen habe):
Um es klar zu sagen, es war aus meiner Sicht notwendig, die Menschen wach zu rütteln. Wer der Initiator dieser „Initiative“ war, dem gebührt aus meiner Sicht Dank. Was allerdings Medien aus dieser gefahrvollen Situation gemacht haben, war an einseitiger Berichterstattung nicht zu überbieten. Die Medien stellen andere Branchen gerne an den Pranger. Nach dieser Corona-Zeit hätte ein hohes Podest errichtet werden müssen um dort die an solchen Medienexzessen beteiligten Medienvertreter als reuevolle Büßer an den Pranger zu stellen. Nach dem 19.3.2020 erschien es mir, dass die Berichterstattung der Medien vor allem die emotionale Seite der Leser erreichen sollte. Jeden Abend Sondersendungen im Fernsehen, jeden Morgen Schlagzeilen zu Corona. In allen Sendungen Virologen aber auch Fachfremde wie Funktionäre, denen die wissenschaftlichen Erkenntnisse in der Immunologie fremd zu sein schienen. Ohne offensichtliches Basiswissen über unser Abwehrsystem, nahmen sie für sich teilweise mit markigen Worten die Deutungshoheit in Anspruch. Was macht das mit Menschen, denen durch solche Berichterstattungen suggeriert wird, dass sie und die ihnen Nahestehenden hilflos diesem Virus ausgeliefert seien? Aus meiner Sicht wurde von den Medienvertretern die Pandemie eigenständig von einem „schweren Sturm zum Tsunami“ hoch gestuft. Vor Bergamo schienen zu viele Menschen arglos zu sein und keine Notwendigkeit zu sehen, sich auf den wahrscheinlich kommen „starken Sturm“ vorzubereiten, was für die in diesem Bereich Verantwortlichen vor schwierige Entscheidungen gestellt haben dürfte. Wenn die These richtig ist, dass unsere Reaktionen in bestimmten Notfallsituationen, mit denen wir zuvor nie konfrontiert waren, von den Emotionen geleitet werden. dann ist nachvollziehbar, dass wir uns dann der Meinung von Experten anschließen, die vorgeben, den richtigen Weg zu kennen. Damit entscheiden wir uns gleichzeitig gegen andere Argumente, die uns nur verunsichern könnten. So entsteht eine Wagenburgmentalität. Wer nicht innerhalb des Kreises ist, ist ein Feind der das eigene Leben gefährdet. Die Entwicklung von Reaktionsmustern auf Umwelteinflüsse habe ich in einem eigenen Kapitel beschrieben – LINK Aber darf ein JournalistIn für eine aufwühlende und aufrüttelnde Story so einseitige über eine Situation schreiben um damit Schlagzeilen zu produzieren? Das wurde teilweise mit Aussagen belegt, bei denen ich nicht weiß, ob bestimmte Sätze von z.B. Virologen aus dem Zusammenhang gerissen wurden, um so die Dramatik noch zu erhöhen. Damit die Aufmerksamkeit erhalten blieb, waren die Schlagzeilen der nachfolgenden Tage häufig noch beängstigender als die vom Vortag. Täglich eine Vielzahl an Schlagzeilen, täglich Sondersendungen mit Wissenschaftler gleich welcher Fakultät, ein Professorentitel reichte um angstbesetzte Zuschauer, die auf Informationen hofften, mit Schreckensmeldungen zu „bedienen“. Experten, deren Namen nicht genannt wurden, ein vom Moderator ehrfürchtig angekündigter Naturphilosoph, all das wühlte uns auf. Die Tage nach dem 19.3 waren für mich selber im Nachhinein eine sonderbare Zeit, war ich Anfang des Jahres der Meinung, dass die amerikanischen Virologen recht haben könnten und Vorsorge betrieben werden müsste, so machten mich viele Berichterstattungen fragend und unsicher, ob das zuvor von mir erworbene Wissen korrigiert werden müsste. Die Medien suggerierten mit ihrer Berichterstattung, dass diese Katastrophe unerwartet wie ein Tsunami über Bergamo herein gebrochen wäre und alle in Gefahr schweben würden. Aus heutiger Sicht müssen, wie zuvor bereits beschrieben, die betroffenen Menschen, deren Leichen in den Armeelastern abtransportiert wurden, wahrscheinlich schon 2 Wochen zuvor infiziert worden sein und immer schwerere Symptome gezeigt haben. Dass im Bergamo so viele erkrankten, lässt sich im Nachhinein damit erklären, dass das Virus schon viel länger in dieser Region kursiert haben muss, nur wurden Symptome, wenn sie denn auftraten, wahrscheinlich fehl gedeutet? War es damals noch ein Gefühl, so kann ich es heute mit dem Hinblick auf die Sepsis (Blutvergiftung) begründen. Jedes Jahr sterben laut Statistik in Deutschland etwa 60.000 Menschen an einer Sepsis.. Die schweren Verläufe von Corona sind zum Formenkreis der Sepsis zuzuordnen Erschreckend empfand ich einen späteren Bericht, in dem ein behandelnder Arzt meinte: “Das war ein schreckliches Durcheinander”, erinnert sich Doktor Sergio Angeretti. “Wir hatten zunächst keine Ahnung, womit wir es tun hatten. Jeden Tag kamen mehr Patienten. Immer mehr, immer mehr. Es war unglaublich. Es ging ihnen immer schlechter. Sie starben. Wir dachten, wir sind quasi im Krieg.” https://www.dw.com/de/ein-jahr-nach-dem-corona-drama-von-bergamo-die-m%C3%BCden-helden/a-56842866
Welcher medizinischer Laie reagiert bei einer solchen Aussage noch besonnen? Aber, wenn diese Aussage wirklich so gemeint gewesen sein sollte – warum hat man keinen Corona-Test gemacht, dann hätte man aus “Wir hatten zunächst keine Ahnung” Gewissheit machen können. Die Corona-Tests gab es schon im Januar 2020 auch in Italien. Wenn dieser Satz nicht bewusst von den Journalisten aus dem Zusammenhang gerissen wurde, um so zu dramatisieren, so ist dieser „Kenntnisstand“ des Arztes für mich nicht nachvollziehbar. Die auf den 19.3. folgenden Tage werden für die meisten von uns aufrüttelnd gewesen sein. Ärzteteams aus Russland und Kuba flogen ein, um die Ärzte in Krankenhaus zu unterstützen oder erkrankte Ärzte zu ersetzen. Einige Wochen nach dem 19.3 sah ich in einer Mediathek eine Dokumentation über die dramatischen Vorgänge in Bergamo. In einer Szene wurde ein Arzt in seinem Haus auf dem Land interviewt. In der nachfolgenden Szene düste er auf dem Motorrad mit wehenden Rockzipfeln scheinbar in Richtung Bergamo, um dort „wie ein Musketier sich dem Virus zu stellen“ (ich entschuldige mich für diesen Satz, aber ich empfand diese Szene nicht angemessen sondern als melodramatisch).
Wie konnte es zu einer solchen Notfallsituation kommen? Seit Mitte Februar wussten die Verantwortlichen und wahrscheinlich auch alle Ärzte um die Gefährlichkeit des Virus. Die Behörden hatten genügend Zeit, sich auf eine Krisensituation vorzubereiten. Wieso wurden die staatlichen Notmaßnahmen nicht auf den medizinischen Bereich ausgedehnt? Warum wurden die Krankenhäuser nicht auf Notfallbetrieb umgestellt, warum keine Schutzkleidung bevorratet? Die Lombardei war für die Medien der Hot Spot. Später versuchten andere Länder aus den gemachten Erfahrungen Handlungsanleitungen f abzuleiten. Nachbetrachtung Die Bilder der nachts durch die Straßen von Bergamo fahrenden Armee-Lastwagen mit den Toten der Corona-Pandemie, sind Zeitzeugen einer Tragödie in Europa. Während der 3 Wochen, die Corona Bergamo in Besitz hatte, mussten die Särge der Toten teilweise in Kirchen „zwischengelagert“ werden, weil die Leichenhäuser überfüllt waren. Den Angehörigen war weder am Sterbebett noch vor der Einäscherung ein Abschied nehmen möglich. Hier ein Link: Die müden Corona-Helden von Bergamo – DW – 18.03.2021
Mit Bergamo wurde die Sicht der Medien auf das Virus eine andere. Es wurden wochenlang die Aufmacher der meisten Medien. Vieles was aus meiner Sicht nicht zur damaligen Berichterstattung passte:
Das nutzten die Medien zum Schlagzeilenjournalismus. Ich wünsche mir Medien, die erklären, aufklären. Ich wünsche mir aber keine Schlagzeilenheischenden Medien, die einseitig berichten. Diese einseitige Berichterstattung bestand darin, dass nur die Fähigkeiten des Angreifers, des Covid-19 Virus, in angstmachender Weise beschrieben wurde, aber die Fähigkeiten unser Abwehrsystems den Lesern und Hörern nicht vermittelt wurde – es wurde polarisiert wo Aufklärung notwendig gewesen wäre. Rund 3 Wochen berichteten die Medien rund um die Uhr ausführlichst aus Bergamo. Dann gingen die Todeszahlen in Bergamo wieder zurück. Innerhalb dieser 3 Wochen sollen etwa 4.500 Menschen aus der Region Bergamo an diesem Virus verstorben sein. Ob an oder mit kann ich nicht beurteilen. Laut einer Untersuchung des Istituoto di Snitá lag der Schwerpunkt der Todesfälle mit 97 % bei Ü-60 jährigen, wovon 85 % an mehreren Vorerkrankungen litten (die Statistik basierte auf 106 Todesfälle in Verbindung mit Corona). Es sollen nach Berichten auch Menschen U 40 mit einer Infektion gestorben sein, ob die Infektion allerdings alleine ursächlich war, kann ich nicht beurteilen, vor allem, wenn man später die nach Alter unterteilen Todeszahlen beim RKI sah. In der Region Bergamo mit rund 1.1 Millionen Einwohnern sind während der gesamten Pandemie durch das Covid-19 Virus etwas 6.000 Menschen an oder mit Corona verstorben, damit war dieser Ausbruch auf die Einwohner bezogen einen der weltweit höchsten. Nach den ersten drei Wochen kehrte „Normalität“ ein und das Interesse der Medien an Bergamo nahm ab, um nun aus anderen Hot Spots zu berichten, die zwischenzeitlich in anderen Ländern entstanden waren..
Warum haben wir so auf die Berichterstattung reagiert. Wenn die These der Entwicklung unserer Aufnahmefähigkeiten über unsere Sinnesorgane richtig sein sollte, dann standen wir bei Corona wie bei allen uns unvorbereitet treffenden Ereignissen vor der Situation, dass wir etwas erkennen oder zu erkennen glauben und dann nicht wissen wie wir auf die Gefahr reagieren sollen, weil wir als Individuum noch kein Reaktionsmuster „verinnerlicht“ haben. So wird unsere Reaktion auf den Notfallmodus, die Emotionen, zurück versetzt. Statt Furcht vor der Infektion hat uns die Angst geleitet, die bei manchen zu hysterischen Reaktionen geführt hat. Die Angst hat über die Vernunft gesiegt, weil die allermeisten nichts von den Abwehrfähigkeiten ihres Körpers wussten und die Medien unseren Körper als hilflos gegenüber dem Virus dar gestellt haben. Das hat mich dazu veranlasst, ein Basis-Wissen zur Immunologie im Blog 3 zu veröffentlichen. Vieles im Leben würde uns weniger Angst machen, wenn wir um die Fähigkeiten unseres Körpers besser Bescheid wüssten. |