3.4.2 Schleimhaut

3.4.2 Schleimhaut

Wie die Haut, so stehen auch alle Bereiche, die von einer Schleimhaut überzogen werden, in direktem Kontakt mit der Außenwelt und damit zu den Krankheitskeimen. Diese Bereiche werden als Hohlorgane bezeichnet, weil z.B. in ihnen etwas transportiert wird. Die inneren Organe sind dagegen frei von Mikroorganismen.

Diese Schleimhäute bilden entsprechend ihrer Aufgabe dünne und durchlässige Oberflächen zur Außenwelt. Dass sie durchlässig sind, ist wesentlich dafür, dass der Gasaustausch (Lunge) und die Nährstoffaufnahme (Verdauungsstrakt) möglich wird.

Der Nachteil dabei ist, dass auch ungebetene Mikroorganismen zwischen den Zellen der Schleimhäute hindurch in den Körper gelangen können. Um uns vor einer solchen Invasion zu schützen, besitzen wir unser Immunsystem.

 

Zu den von einer Schleimhaut innen ausgekleideten Hohlorganen zählen:

  • die Augen – Bindehaut (Konjunktive), Tränendrüsen,
  • die Ohren,
  • die oberen Nahrungswege (Mund, Nase, Speiseröhre),
  • die oberen und unteren Atemwege (Nase, Mund, Luftröhre (Trachea),
  • der Gastro-intestinal-trakt (Magen-Darm-Trakt),
  • der Uro-genital-trakt (Harnröhre, Harnblase, Vagina),

 

Für Interessierte

Da die oberste Schicht der Schleimhaut (Epithelschicht) je nach Körperregion durchlässig für Fremdstoffe sein muss, können auch krankmachende Keime zwischen dien Epithelzellen hindurch in unser Körperinneres eindringen.

Deshalb befindet sich unter der Epithelzellschicht von Mund, Zunge, Darm und Urogenitaltrakt (Harnwege und Vagina)

  • eine Schicht, in der sich viele Abwehrzellen aufhalten, wie Makrophagen oder Lymphozyten, die darauf spezialisiert sind, Keime zu erkennen und abzutöten. Die Abwehrzellen liegen direkt unter der Schleimhaut und unterbinden damit den Durchtritt von Bakterien und Viren in die Blutbahn.

 

Die Schleimhaut Tunica mucosa) besteht von innen nach außen aus:

  • Epithelschicht (Lamina epitehlias mucosae) – die Zellen sind je nach Region sehr unterschiedlich, bis auf die Speiseröhre aber von vielen Drüsenzellen durchsetzt, die den Schleim bilden.
  • Schleimhautbindegewebe (Lamia propria mucosae) – sie ist von vielen Gefäßen und kleinsten Nerven durchzogen. In ihr kommen viele freie Abwehrzellen vor wie Granulozyten, Mastzellen und Lymphozyten. Im Dünndarmbereich (Ileum) sind zahlreiche Lymphozyten in den Peyer-Plaques konzentriert, weshalb der Darm als ein sehr wichtiges Immunorgan betrachtet wird.

 

In der Schleimhaut kommen Drüsenzellen vor, die u.a.

  • Peptide sezernieren, die z.B. in der Tränenflüssigkeit, im Speichel oder in den Atemwegen bakterizid wirken, das heißt, Bakterienwände zersetzen können.
  • In den Bronchien Schleim bilden, der eingeatmete Bakterien und Viren umschließt und abgehustet wird.
  • Das Nasensekret bilden, das ebenfalls eingeatmete Bakterien und Viren umschließt und ausgeschieden wird.
  • In der Magenwand Magensäure bilden, die die Wand von Bakterien zersetzt.

 

 

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