3.2.3 Erkrankungen durch Viren

3.2.3 Erkrankungen durch Viren

Nachfolgend habe ich eine kleine Auflistung von Viruserkrankungen erstellt.

Wer mehr Informationen sucht, findet sie in den nachfolgenden Links:

https://www.infektionsschutz.de/

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter

https://www.netdoktor.de/krankheiten

 

Kinderkrankheiten durch Viren

Durch Viren verursachte Kinderkrankheiten sind zumeist hoch ansteckend, so dass vor allem Kinder, die noch keine ausreichende Immunabwehr gegen diese Viren aufgebaut haben, daran erkranken können.

Gegen die nachfolgend tabellarisch aufgeführten Infektionen gibt es wirksame Impfstoffe, die von den Eltern genutzt werden sollten.

Wer nicht geimpft wurde, aber erkrankte, ist zumeist zeitlebens oder für viele Jahre gegen diese Viren immun. Das bedeutet aber nicht, dass man sich nicht mehr mit dem Virus infizieren kann, sondern dass man  nicht mehr an ihnen erkrankt, weil das Immunsystem nach einer neuerlichen Infektion diese Viren rechtzeitig erkennt und eliminiert.

Auch kann es zur Übertragung kommen.

Immunität bedeutet, dass bei einer Virusinfektion von Seiten des Immunsystems schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Wie effektiv diese sind, hängt von dem spezifischen Virus, der Menge an aufgenommenem Virenmaterial aber auch von der Fähigkeit des Körpers zur Gegenreaktion ab.

Beim RKI finden sich hierzu ausführliches Material.

 

Eine tabellarische Auflistung der wichtigsten Viren an denen wir Menschen erkranken können:

Masern

Masern werden durch das Masernvirus ausgelöst. Bei etwa 10-20 % der Infizierten  kommt es zu Komplikationen.
Selten kann es zu einer schweren Gehirnentzündung (postinfektiösen Enzephalitis) kommen

Windpocken

Sie werden durch das Varizellen-zoster-Virus verursacht. Nach einer Infektion lagern sich Viren in Spinal- und Hirnnervenganglien ab.
Kommt es bei einem Menschen zu einer Immunschwäche, dann können sie reaktiviert werden und eine Gürtelrose auslösen.

Kinderlähmung (Poliomyelitis)

Kinderlähmung (Polio)

Die Kinderlähmung beruht auf der Infektion durch das Polivirus, das sich zuerst im Bereich der Zellen des Darmes vermehrt und dann motorische Nervenzellen befällt, wodurch es zu lebenslangen Ausfällen bestimmter motorischer Bereich kommt (Lähmungen).

Das ist der wesentliche Grund, warum Impfungen besonders bei Kindern so wichtig sind.
Bei den meisten Impfungen werden Gedächtniszellen gebildet, die teilweise lebenslang ihren Dienst tun und sofort nach der Infektion mit der gezielten Abwehrmaßnahmen beginnen.
Um es nochmals an einem Beispiel zu verdeutlichen. Kennt man die persönlichen Merkmale eines Terroristen, dann kann man ihn bei der Einreise sehr schnell anhand dieser Merkmale identifizieren und unschädlich machen. Ansonsten sucht man sehr lange.
Auf eine Infektion bezogen: Erkennt unser Abwehrsystem das Virus, so kommt es innerhalb von Stunden zu Abwehrmaßnahmen, kennt unser Abwehrsystem das Virus nicht, dann kann es bis zu einer Woche dauern bis Maßnahmen eingeleitet werden können. In dieser Zeit kann sich das Virus ungehindert vermehren.

Nochmals die Wirkung des Polivirus:

Die Viren befallen Motoneurone im Rückenmark (gehören zur grauen Rückenmarkssubstanz), wodurch es zu Lähmungen von Extremitäten aber auch der Atemmuskulatur kommen kann.

Mumps

Mumps wird durch das Mumpsvirus (Para-myxovius parotitidis) ausgelöst.

Mumps gehört zu den klassischen Kinderkrankheiten.

Die Impfung erfolgt bei Kleinkindern als Kombi mit Masern, Röteln und evtl. Windpocken. Nach zweimaliger Impfung ist das Risiko an Mumps zu erkranken deutlich reduziert.

Röteln

An Röteln erkranken sehr viele Kinder wenn sie nicht geimpft werden. Bei vielen verläuft eine Infektion allerdings symptomlos oder symptomarm.

Anders ist es bei ungeimpften Schwangeren!
Bei ungeimpften Schwangeren kann das Virus über die Plazenta auf den Fetus übertragen werden (Röteln-embryo-pathie), was zu schweren Organschäden beim Fetus führen kann. Je früher in der Schwangerschaft eine Infektion einer ungeschützten Schwangeren erfolgt, desto gravierender sind die Organschäden.

Influenza (Grippe)

Das Influenza-Virus wird in 3 Typen unterteilt (A,B,C). Besonders der Typ A zeichnet sich durch eine hohe Mutationsrate aus.

Bei den Typen gibt es wiederum Subtypen. So gehört der Subtyp H1N1 zum Typ A, der für die spanische Grippe verantwortlich war, an der von 19818 -1920 weltweit etwa 50 Millionen, zumeist junge Menschen, starben. Damals war noch unbekannt, dass für diese Grippewelle das Virus H1N1 verantwortlich war.

Heute bietet eine jährliche Impfung besonders gefährdeten Menschen vor Beginn der Winterzeit zumeist Schutz. Hierbei ist immer zu bedenken, dass der Impfstoff nur dann wirkt, wenn man vorher von Seiten der Pharmafirmen korrekt hat abklären können, welcher Typ und Subtyp im Winter auftreten wird.

So ist zu erklären, dass es sich auch um Glück handelt, wenn man den richtigen Impfstoff entwickelt hat und warum eine Impfung gegen die Grippe zwischen 20-100 % wirksam sein kann.

Hepatitis

Bei einer Hepatitis werden Leberzellen geschädigt.

Hierbei muss man zwischen einer Infektion durch Hepatitiden-Viren und einer nicht klassischen Hepatitis-infektion unterscheiden.

Es gibt 5 verschiedene Hepatitis Virustypen (Hepatitis A-E).

Eine Hepatitis kann aber auch u.a. durch das Varizella-Zoster-Virus, Epstein-Barr-Virus, Cyto-megalie-virus, dem Mumpsvirus oder Adenoviren ausgelöst werden.

Tollwut

Die Tollwut wird zumeist durch einen Biss eines infizierten Tieres übertragen. Bricht die Krankheit aus, führt das häufig zum Tod.

Eine passive Tollwut-Impfung kann auch nach einer Infektion vor einem tödlichen Ausgang helfen.

Aids

Das HI-Virus (= Humanes Immundefizienz-Virus), das Aids verursacht, kann sich in unserem Körper wahrscheinlich nur an Rezeptoren einer einzigen Zellart anlagern. Diese Zellart wird  T-Helferzellen genannt. Die T-Helferzellen gehören zu den T-Lymphozyten, also der 4. Abwehrfront.
Die T-Helferzellen dienen nach einer Virusinfektion dazu die kleinen Bruchstücke, die Makrophagen auf ihrer Zelloberfläche von den Viren präsentieren aufzunehmen und zu den dafür zuständigen Lymphozyten zu transportieren, die dann eine Abwehrreaktion auslösen.
Weil das HI-Virus die T-Helferzellen ausschaltet, ist der Informationstransport über jede Art von Viren unterbrochen oder gestört, so dass die 4. Abwehrfront massiv geschwächt wird.
Das ist der Grund, warum an Aids erkrankte Patienten selbst bei leichten Infektionen lebensgefährlich erkranken können.

Das Virus HIV dringt nach einer Infektion in die T-Helferzellen ein und lagert sich in deren Erbgut ab. Kommt es zu einer starken gesundheitlichen Belastung, dann kann sich das Virus in den betroffenen Zellen reproduzieren, die Viren verlassen die betroffenen Zellen, es kommt zu der Erkrankung Aids.

Alleine 2023 sollen laut UNAIDS weltweit rund 630.000 Menschen an den Folgen einer AIDS-Erkrankung gestorben sein.

Pocken

Diese Erkrankung wird durch das Variola Virus ausgelöst. Weltweit sollen im letzten Jahrhundert 300 Millionen Menschen an einer Infektion gestorben sein.

1967 wurde von der WHO ein Impfkampagne gestartet, so dass eine Pockenepidemie nur noch vereinzelt wieder ausbricht.

 

Weitere Infos zu viralen Erkrankungen

Viele Viren verursachen teilweise nur saisonale Beschwerden (in der nachfolgenden Tabelle habe ich eine sehr kleine Auswahl aufgelistet).

Für Interessierte, auch mit empfohlenem Impfplan für Kinder: https://www.msdmanuals.com/de-de/profi/infektionskrankheiten/viren/typen-von-viruserkrankungen

Virus Erkrankung
Ganzjährig Adenoviren

Norovirus

Atemwegsinfekte

Gastro-enteritis

Frühling und Herbst Rhinoviren Schnupfen, Atemwegs-erkrankungen
Sommer Enteroviren Sommergrippe
Winter Coronaviren

Grippeviren (Influenzaviren)

Beide Virenarten verursachen Atemwegserkrankungen
Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest

0 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments