Februar 2020
1.2.2020
Wegen des Corona-Virus verhängen neben den USA einige weitere Staaten ein Einreiseverbot für Reisende aus China. Deutsche Staatsangehörige wurden mit einem Flugzeug der Luftwaffe aus Wuhan zurückgeholt. Auf dem Hinflug nahm das Flugzeug auf Veranlassung des damaligen Außenministers Masken, Handschuhe, Schutzkleidung und Desinfektionsmittel mit nach China. Diese Meldung kam mir irgendwie vor wie „Eulen nach Athen tragen“. Die meisten dieser medizischen Hilfsmittel dürften zuvor aus China importiert worden sein. |
2.2.2020
Bei zwei von etwa 100 aus Wuhan evakuierten Deutschen wurde eine COVID-19 Erkrankung nachgewiesen. |
3.2.2020
Der deutsche Gesundheitsminister gibt sich optimistisch, dass Deutschland gut auf den Corona-Ausbruch vorbereitet wäre |
3.2.2020
Der deutsche Gesundheitsminister gibt sich optimistisch, dass Deutschland gut auf den Corona-Ausbruch vorbereitet wäre. |
4.2.2020
Im Deutschlandfunk erklärte der Virologe Drosten, dass sich Normalbürger keine großen Sorgen machen müssten, das sie angesteckt und erkranken würden. Die Gesundheitsminister der Europäischen Union und der G7-Staaten wollen stärker zusammenarbeiten, um eine Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. |
5.2.2020
In Japan bricht die Covid-19 Infektion auf einem Kreuzfahrtschiff aus. Die in den Medien zitierten Wissenschaftler gingen davon aus, dass das Virus hochgradig von Mensch zu Mensch über die Luft übertragen werde, einen teilweise asymptomatisch Verlauf hätte |
7.2.2020
Der chinesische Arzt, der auf diese neue Virusinfektion hingewiesen hatte, starb an den Folgen der Infektion. Auf weiteren Kreuzfahrtschiffen kommt es zu einer Infektion. Die Reeder reagieren. |
8.2.2020
In Südkorea breitet sich Covid-19 aus |
11.2.2020
Am 11. Februar benennt die WHO Covid-19 als Sars-CoV-2. Mehr als 1.000 Menschen sollen in China an dem Coronavirus verstorben sein, bei 42.000 wurde mittels Test eine Infektion festgestellt. |
12.2.2020
Das Coronavirus wurde mittlerweile in zahlreichen anderen Ländern der Welt nachgewiesen. Die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland schätzt das Robert Koch-Institut weiterhin als gering ein. Zum 12.2.2020 sind 16 Menschen in Deutschland mit dem Virus infiziert, die alle isoliert wurden und in Behandlung sind. |
14.2.2020
Im Ärzteblatt wird die Meinung von dem Präsidenten der Robert-Koch-Instituts (RKI) verbreitet, dass die neuartige Coronavirus Sars-Co V-2 voraussichtlich wie eine schwere Grippewelle durch Deutschland laufen werde. |
15.2.2020
In Deutschland und wahrscheinlich in vielen anderen Ländern sind die allermeisten noch sorglos. Während sich asiatische Länder für eine Epidemie rüsten, feiert man im Rheinland unbekümmert Karneval. In Venedig wurde der Karneval abgebrochen, in den rheinischen Hochburgen ließen die Behörden die Karnevalisten bei den Karnevalsumzügen durch die Straßen der Städte fahren. In einem kleinen Ort in Nordrhein-Westphalen (Gangelt, ein Ort im Kreis Heinsberg) feiern die Menschen eine Karnevals-Sitzung. Einige Tage später erkranken viele Teilnehmer an der Karnevals-Sitzung an Covid-19. Vom 6. März bis zum 30 März führte das RKI (Robert Koch Institut) den Kreis Heinsberg als ein “besonders betroffenes Gebiet in Deutschland”. In vielen Skiorten in Südtirol und in Deutschland vergnügt man sich auf Après Ski Partys. Viele erkrankten. Warnungen werden nicht ernst genommen, nur wenige scheinen die Bedrohung wahr zu nehmen. Am 15. Februar meldet Frankreich den ersten Corona-Todesfall in Europa bei dem Verstorbenen handelte es sich um einen 80-jährigen Reisenden aus China. |
17.2.2020
Auf dem Kreuzfahrtschiff „Wetendam“ wurden 57 Deutsche mit dem Coronavirus infiziert |
18.2.2020
Eine zweite Lieferung von medizinischen Hilfsgütern wurde auf Veranlassung vom Außenminister nach China geflogen. Es waren alles Spenden verschiedener Unternehmen. Der Staat scheint keine Schutzkleidung beizusteuern. „Deutschland steht bei der Bekämpfung der Corona-Epidemie fest an Chinas Seite und arbeite mit den chinesischen Behörden eng und vertrauensvoll zusammen“. Zu diesem Zeitpunkt ging ich noch davon aus, dass wie in den 1980ziger Jahren all die für einen Krisenfall notwendigen Hilfsmittel, Medikamente und Nahrungsmittel von der Bundesregierung in ausreichendem Maße bevorratet würden. |
19.2.2020
Aus Südkorea und dem Iran werden erste Todesfälle infolge einer Infektion gemeldet. |
20.2.2020
Teile Deutschlands feierten Karneval – Deutschland im Sorglos-Modus. In Deutschland gab es während der Karnevalstage keine Einschränkungen. In Venedig wurde der Karneval am Karnevalssonntag abgebrochen.
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22. bis 26.2.2020
In Italien wurden über 150 Corona-Infektionen festgestellt. Mehrere Ü-70 Patienten die mit Corona infiziert waren, starben. Städte in Norditalien wurden abgeriegelt. In Deutschland steigt die Zahl der Infizierte. Sie schienen sich in Norditalien infiziert zu haben. Auch schien auf einem Ärztekongreß in München ein italienischer Kollege andere infiziert zu haben. Viele Infektionen verliefen symptomarm. Möglicherweise auch viele symptomlos, was aber umstritten war.
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24.2.2020
Aus China werden viele Corona-Infizierte gemeldet, die Zahl der durch eine Infektion an Covid-19 verstorbenen steigt in China auf 2.600. In Deutschland rechnet der Bundesgesundheitsminister damit, dass sich das Coronavirus auch in Deutschland ausbreiten werden. „Durch die Lage in Italien ändert sich auch unsere Einschätzung der Lage: Corona ist als Epidemie in Europa angekommen”, sagte Spahn |
25.2.2020
Die WHO geht davon aus, das das Virus in China gestoppt werden könnte. In Italien breitet sich das Virus hingegen weiter aus – auch in der Sperrzone. Ein Mann aus Göppingen, der Mailand besucht hatte, wurde positiv auf Corona getestet. Ein Paar aus Heinzberg wurde wegen starken Corona-Symptomen in das Universitätsklinikum Düsseldorf eingeliefert. |
25.2.2020
Immer mehr Corona-Infektionen werden aus den Bundesländern gemeldet. |
26.2.2020
Die Bundesländer haben einen Krisenstab eingerichtet. Das deutsche Gesundheitswesen sei laut Gesundheitsminister Spahn für diese Situation gut vorbereitet. Es sei allerdings auch wichtig, dass sowohl medizinisches Personal als auch die Bevölkerung den Empfehlungen des Robert Koch-Instituts und der regionalen Behörden folgen. |
27.2.2020
In einigen Medien wird über den ersten Todesfall in Italien berichtet. Ein 78-Jähriger Mann wurde mit einer anderen Erkrankung in ein Krankenhaus eingeliefert, es wird auch eine Covid-19 Infektion diagnostiziert, der Patient stirbt. Auch eine ältere Frau stirbt in der Lombardei an Corona. Die im Kreis Heinzberg mit Corona-Infizierten steigen auf 60. Bis auf das Ehepaar, das im Universitätsklinikum behandelt wurde, befanden sich alle in häuslicher Quarantäne. Ärzte aus Deutschland, die an einem Mediziner-Kongress in München teilnahmen, wurden offensichtlich von italienischen Kollegen infiziert. Die Schweiz verbietet Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Menschen. In Deutschland hat der Krisenstab erste Beschlüsse gefasst: Flugreisende aus Infektionsgebieten müssen künftig Aussteigekarten ausfüllen und Informationen über ihren Aufenthaltsort angeben. Davon betroffen sind Flugreisende aus China, Italien, Japan, Südkorea und dem Iran. Der Krisenstab plant im weiteren Verlauf, medizinische Schutzausrüstung wie Atemschutz, Handschuhe und dergleichen zu beschaffen. Und was ist mit der Bevorratung von medizinischem Material, warum greift man nicht darauf zurück? |
28.2.2020
In Deutschland gehen Experten von höheren Fallzahlen aus, sie sehen jedoch keinen Grund zur Panik. |
29.2.2020
Es wurden immer mehr Infektionen bekannt. Daher berief der Gesundheitsminister Spahn eine Sondersitzung des Gesundheitsausschusses an. |
Fazit:
Der Februar 2020 war ein Monat voller Ungewissheiten. Die Verantwortlichen gingen nun nicht mehr davon aus, dass Europa verschont werden würde. Man erwartete den “Sturm” – welche Auswirkungen er haben würde, war aber ungewiss. Im Nachhinein, nachdem wir um die Fakten wissen, erscheint es mir nicht angebracht, den damals bis zu diesem Zeitpunkt Verantwortlichen Vorwürfe zu machen. Hätten die PolitikerInnen anders gehandelt und durch ihr Handeln wären wir von einer Pandemie verschont geblieben, dann hätten sie sich von den Medien wegen eines „unnötigen“ Handelns Vorwürfe lassen müssen. Andererseits hat uns Corona die Schwachstellen in unserer Vorsorge gnadenlos offen gelegt. Ohne ein Pepper sein zu wollen ist es aus meiner Sicht von staatlicher Seite notwendig auf Katastrophen vorbereitet zu sein und entsprechendes Material (Schutzkleidung usw.) und wichtige Medizin zu bevorraten. Die vorhergehende Sorglosigkeit der Politik gegenüber Notwendigkeiten bei Katastrophen darf sich nicht wiederholen. |